Krankenhausessen – ungesund und sogar toxisch

Ausgerechnet Krankenhausessen ist oft genauso wie man es sich vorstellt: fade, ohne Vitamine und verkocht. Wenn man sich anschaut wie wenig Geld für die Zutaten ausgegeben wird, ist das kein Wunder.

Alle Zutaten verkocht, wenig frisches Gemüse und Obst und vor allem, kaum Geschmack. So hört man es immer wieder von Patienten. Aber ist es auch ungesund?

In Berlin hat eine 70-Jährige Patientin – in einer zufällig ausgewählten Klinik – gezeigt unter welchen Umständen sie unter dem Essen seit 2 Wochen leiden muss. Die frisch operierte Patientin braucht dringend Folsäure (Vitamin B9) für die Wundheilung. Außerdem werden in der Rekonvaleszenz besonders viele Vitamine benötigt und aufgrund ihrer Erkrankung vor allem Vitamin E.

Der rbb hat dem Essen Proben entnommen (Huhn mit Möhren und Kartoffeln) und diese in einem Labor für Lebensmittelchemie untersuchen lassen. Die Ergebnisse sind mehr als überraschend. Die Vitamine A, C, D, und E lagen allesamt im NICHT messbaren Bereich. Lediglich Vitamin B9 (Folsäure) tauchte in der Statistik auf. Aber nicht nur das es an Vitaminen im Essen fast gänzlich gefehlt hatte, ist der empfohlene Salzgehalt pro Mahlzeit um ein Vielfaches überschritten worden.

Zitat von Sabine Schäfer, Fachärztin für Ernährungsmedizin: „Es ist nicht nur ungesund, sondern geradezu toxisch und ernährt uns nicht.“ Die Medizinerin empfiehlt lieber Zuhause zu kochen und das Krankenhausessen zurückgehen lassen.

Qualitätsstandards nicht verpflichtend

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat für Krankenhauskost Qualitätsstandards entwickelt. Demnach sollten täglich mehrmals Gemüse und Obst und 2x wöchentlich Fisch auf dem Speiseplan stehen. Doch das sind lediglich Empfehlungen – die Umsetzung ist bislang weder auf Landes-, noch auf Bundesebene verpflichtend. Nur 4% der rund 2.000 Krankenhäuser in Deutschland haben sich von der DGE zertifizieren lassen. In Berlin ist es ein Einziges: das Evangelische Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge in Lichtenberg.

Krankenhäuser sparen weiter

Eine neue Studie des Deutschen Krankenhausinstituts zeigt: Kliniken geben immer weniger Geld für Verpflegung aus.  Im Schnitt waren es 2018 – das sind die aktuellsten Zahlen – 3,84 Euro pro Tag und Patient. 2005 waren es noch 4,45 Euro. Die realen Kosten für Krankenhausessen sinken also und bleiben damit gegenüber der allgemeinen Kostenentwicklung zurück.

Na dann – Guten Appetit!

Quelle: rbb.de

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